UNSERE MUSIKALISCHE POSITION

offjazz.jpg (27831 bytes)Moderne Klänge, das bedeuteten für uns anfangs - quasi in Fortsetzung der Jazzgeschichte - Stücke der Swingära, gefolgt von Themen der Hardbopzeit, Vorbilder waren hier Sonny Rollins und Horace Silver und der Soul- jazz eines Cannonball Adderley.

Themen wurden auswendig gelernt, nachgespielt und, so gut es ging, improvisiert.

Als Vorbild folgt John Coltrane - Harmonieschemen wurden von Skalen abgelöst. Wir erlangten größere Freiheiten, umgekehrt wurde das Aufeinanderhören, das Zusammenspielen zwangsläufig konzentrierter.

Charles Mingus, der herausragende Bassist und einer der Wegbereiter des modernen Jazz, gab uns den nächsten entscheidenden Anstoß. Die bis dahin unabdingbare rhythmische Metrik wurde aufgegeben und innerhalb von Themen und Improvisationen die Rhythmik scheinbar verlangsamt, gesteigert oder nach Belieben sogar aufgelöst. Eric Dolphy war es dann, der zusätzlich die klassischen Harmonien extrem auslotete und uns damit den weiteren Weg wies - der Schritt zur Atonalität war getan.

Noch mehr wurde für jeden von uns das Hinhören, das Erfahren, das Erspüren dessen, was die anderen gestalten, zum zentralen Punkt des kollektiven Musizierens. "Klänge-an-sich" wurden entdeckt, Geräusche, Kratzen, Knistern, Schaben verarbeitet, Zwiesprache zwischen den Instrumenten gehalten und Klangteppiche gebildet.

Dabei entstanden auch eigene Kompositionen, so das 1981 auf der ersten Schallplatte festgehaltene Exploration, und außerdem die Odenwaldsuite, Guernica, eine Reise mit Albert, Tango da Nino sowie Nachtfalter, die zur zweiten Schallplatte mitdem Titel Fragmente verarbeitet wurden.